Baustelle !
Mein Schreiben vom 13.10.2020 an Schulleitung und Elternvertreter eines Gymnasiums in Siegen, Namen anonymisiert.
Erklärte Pandemie und Reaktion
Klasse 6b, Schuljahr 2020/21
mein Schreiben 2003 vom 01.10.2020
Ihre Antwort vom 09.10.2020
Lieber Herr Name06, liebe Alle,
ich danke Ihnen für Ihre Nachricht vom vergangenen Freitag.
Dazu hätte ich mir über Ihr bekundetes Interesse hinaus gewünscht, dass Sie sich der Sache mit den überfüllten Schulbussen / Stehplätzen für viele Kinder, annehmen. Das „Einpferchen“ auf engstem Raum ist unstreitig nicht begrüßenswert, die Packungsdichte in Zeiten von Corona soll zudem ja eine ganz besondere Rolle spielen.
Nun gut, ich selbst habe mich daran gewöhnt, mein Kind morgens zur Schule zu fahren, und insofern gibt es derzeit wahrhaft Schlimmeres. Allerdings können das nicht alle Eltern leisten.
Ihre Veröffentlichung vom 05.09.2020 ist mir wohl bekannt, auf diese hatte ich mich schließlich per 01./02.10.2020 direkt bezogen.
Das Verhalten Ihrer Kollegin hatte ich selbstverständlich nicht moniert, sondern reklamiert. Deckt sich dieses, so wie Sie formulieren, mit dem „Anspruch“, welchen Sie aus Ihrer Veröffentlichung ableiten, so stimme ich Ihnen vollständig zu.
Und so überrascht es nicht, dass ich BEIDES reklamiert und kritisiert hatte, und selbstverständlich macht das beides absolut nicht besser. Im Ergebnis haben Sie aber offensichtlich mit Ihrer Kollegin gesprochen, die Unterrichtssituation ist insofern jetzt eine m. E. bessere und dafür danke ich Ihnen herzlich.
Den empfohlenen Artikel in der Westfalenpost ebenfalls vom vergangenen Freitag habe ich mir angesehen, und darf Sie insofern ergänzen, als dass dieser ganz sicher nicht die Sichtweise Ihrer Schülerschaft, sondern präzise betrachtet, die Sichtweise der Schülervertretung und offenbar die von Teilen der Schülerschaft wiedergibt. Und ja, darauf kommt es an. Z. B. mein Kind teilt diese so wiedergegebene unbeschwerte Sichtweise nicht, das spätestens seit dem dramatischen Vorfall am 21.09.2020.
Der Ihrer Meinung nach „eindrucksvolle“ Artikel beginnt so:
Spätestens jetzt wissen Sie, warum ich Ihnen am 01.10.2020 schreiben musste. Unabhängig davon, ob einige oder sogar die Mehrheit der Schüler angibt oder erklärt, freiwillig Masken zu tragen, unabhängig davon, ob insbesondere minderjährige Schüler dazu selbst entscheiden dürfen, ist hier offenbar eine Situation geschaffen worden, in der einjeder glauben muss, dass die Maskenpflicht im Unterricht weiterhin bestehen würde. Und das ist und bleibt falsch und irreführend. Bitte stellen Sie das ab.
Der Artikel geht dann so weiter:
Mich irritiert nicht, dass sich Schüler einmischen. Mich irritiert aber sehr wohl, wenn eine „Masken-Beurteilung“ durch Schüler höherrangig zu sein scheint, als Verordnungen der Landesregierung.
Weiter erklärt uns der Schülersprecher, von der Zeitung völlig unkommentiert, was in der Gesellschaft höchst umstritten ist: Die Maske schütze das Leben anderer Menschen und verhindere, dass sich das Virus ungebremst ausbreiten könne. Als Meinungsäußerung geht das selbstverständlich durch, durch den nächsten Satz wird die Sache allerdings fatal:
Wer etwas dagegen hat, ist einfach egoistisch.
Ganz gleich ob Zufall oder polemischer Sachverstand, dieser Satz hat es in sich. Die Hinterfragung der vorherigen Behauptung wird quasi abgeriegelt. Wer wollte etwas dagegen haben, das Leben anderer zu schützen und/oder eine ungebremste Virusausbreitung zu verhindern. Sowohl die Frage nach dem Schutz des eigenen Lebens, nach dem Schutz des eigenen Kindes als auch die Hinterfragung der Behauptung ansich, sind damit moralisch bedenklich gestellt.
Was mich wahrhaft erschüttert ist dieser Part besagten Artikels:
Die Aussage der Schülerin empfinde ich dabei bedauerlich und unterstellt nicht zu Ende gedacht. Was erschüttert ist, was hier beschrieben wird.
Im Ergebnis überstimmen die Schüler eine ärztliche Verordnung ?
Wer bitte übernimmt dafür die Verantwortung ?
Wer fühlt sich verantwortlich, wenn ein Schüler, z. B. ein Kind mit einer relevanten Erkrankung unter dem sozialen Druck, der hier offenkundlich aufgebaut wird, sich nichtmals mehr trauen sollte, das Fläschchen mit dem u. U. lebensrettenden Asthmaspray unter die Maske zu schieben und in Folge schweren Schaden erleidet oder sogar ums Leben kommt ?
Möchte dann der Schülersprecher die Familie eines verstorbenen Kindes aufsuchen und sagen: „tut uns leid, das wollten wir nicht“ ? Ich glaube das nicht.
Ganz gleich, ob die Schulleitung gegen solchen sozialen Druck interveniert, solchen hinnimmt, oder sogar beflügelt, ist die Schulleitung dann verantwortlich ?
Sind die Elternvertreter verantwortlich, weil sie das geschehen lassen ?
Die Landesregierung ist jedenfalls nicht verantwortlich, das Ministerium für Schule und Bildung NRW hat dazu erst am Donnerstag, den 08.10.2020, so veröffentlicht:
https://www.schulministerium.nrw.de/ministerium/schulverwaltung/schulmail-archiv/archiv-2020/08102020-informationen-zum-schulbetrieb
Im Klartext bedeutet dieser m. E. erstaunlich verkomplizierte Satz nach wie vor, dass Schüler bis Klasse 4 keiner Maskenpflicht im Unterrichtsraum unterliegen, und Schüler ab Klasse 5 nur dann, wenn diese sich nicht auf Ihrem Sitzplatz befinden.
Eine abweichende Regelung zu „verordnen“ oder darauf zu drängen, ist nicht zulässig, und das bezieht sich selbstverständlich auch auf die Mitschüler eines jeden Schülers.
Der soziale Umgang im Schulbetrieb liegt im Verantwortungsbereich der Schule, einzig das scheint mir plausibel. Und wenn ich mir dann besagten Artikel aus der WP nochmals vornehme, dann dürfte es bereits jetzt oder sehr bald geboten sein, diejenigen Schüler, die aufgrund ärztlicher Anweisung keine Maske tragen dürfen, weithin sichtbar zu kennzeichnen, z. B. mit einer leuchtenden Armbinde, damit sie als Minderheit unter der Schülerschaft nicht als rücksichtslos und egoistisch diskriminiert werden. Und das ist genau nicht die von den Schülern beschriebene Solidarität, das wird für die, die nicht mitmachen, insbesondere für die, die nicht mitmachen können, die Hölle auf Erden.
Wohin das führt, hat mein Großvater erlebt. Mein Kind soll das nicht erleben.
Insofern bitte ich Sie auch dafür Sorge zu tragen, dass alle die Kinder und Eltern, die sich nicht Ihrem dringenden Wunsch nach „weiter-Maske-immer-tragen“ anschließen möchten, dass diese respektiert werden, dass dieses respektiert wird und insbesondere, dass diese Kinder und Eltern nicht bedrängt oder diskriminiert werden.
Ein besonderer Schutz gebührt dabei solchen Kindern, die eine medizinisch notwendige Maskenbefreiung verordnet bekommen haben. Dieser besondere Schutz muss auch für deren Eltern gelten, damit diese überhaupt in der Lage sind, ihre Kinder vor gesundheitlichen Schäden durch medizinisch untersagtes Dauer-Maske-Tragen zu bewahren.
Bitte arbeiten Sie darauf hin, dass das auch nicht durch Mitschüler passiert, ich halte das für ein ganz wichtiges Stück Sozialkompetenz.
Wer den besagten Artikel in der Westfalenpost nicht einsehen kann, mag sich diesen zusammen mit tiefergehendem Kommentar sehr gerne bei mir abrufen.
Vielen Dank und viele Grüße,
Antwort des Schulleiters vom 09.10.2020 auf mein o. g. Schreiben vom 01.10.2020 an Schulleitung und Elternvertreter eines Gymnasiums in Siegen, Namen anonymisiert.
Sehr geehrter Herr Name06,
zu Ihrer Mail vom 02. Oktober habe ich mit Interesse zur Kenntnis genommen.
Am 1. September 2020 ist die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) im Unterricht erloschen.
Wie wir hausintern mit dieser Änderung umgehen wollen, haben wir mit Vertretern der SV (Schülervertretung), der Eltern (Schulpflegschaft) und der Lehrer (Lehrerrat) am 4. September diskutiert. Das Ergebnis dieser Besprechung schlägt sich in meiner Veröffentlichung vom 5. September (siehe „Elternbriefe“ auf unserer HP) nieder.
Die wichtigste Gruppe in unserer Schulgemeinde ist natürlich unsere Schülerschaft.
Es versteht sich von selbst, dass wir solch wichtige Entscheidungen in unseren Lerngruppen thematisieren, diskutieren und erklären.
Das von Ihnen monierte Verhalten meiner Kollegin Name05 deckt sich völlig mit diesem Anspruch und der vereinbarten Vorgehensweise zum Thema MNB. Ein Fehlverhalten der Kollegin kann ich nicht erkennen.
Die Sichtweise unserer Schülerschaft können Sie auch heute einem Interview in der Westfalenpost in eindrucksvoller Weise entnehmen.
https://www.wp.de/staedte/siegerland/siegener-schueler-ueber-maske-im-unterricht-neue-normalitaet-id230624618.html
Selbstverständlich ist es wichtig, Unstimmigkeiten zeitnah anzusprechen und zu klären.
Ich bitte Sie aber, künftig zunächst den direkten Austausch mit dem betroffenen Kollegiumsmitglied zu suchen.
Mit freundlichen Grüßen
Name07
Schreiben vom 01.10.2020 an Schulleitung und Elternvertreter eines Gymnasiums in Siegen, Namen anonymisiert.
Erklärte Pandemie und Reaktion
Klasse 6, Schuljahr 2020/21
Liebe Frau Name01, lieber Herr Name02, liebe Elternvertreter, sehr geehrte Damen und Herren,
ich mache mir große Sorgen um die Unversehrtheit meines Kindes im Rahmen des Schulbetriebs.
Letzte Woche Montag, am 21.09.2020 musste ich meinen Sohn in Siegen am Busbahnhof aufsammeln, Stehplatz im überfüllten Schulbus mit Schnupfen und Maske, physischer Zusammenbruch. Der Junge ist einfach umgefallen. Sowas passiert, wenn das Gehirn zu wenig Sauerstoff bekommt. Herr Name und das Sekretariat kennen den Fall. Seither übernehmen wir den Schultransport täglich selbst.
Eine gute Idee für unsere besorgten Behörden wäre es, jedem betroffenen Kind einen Sitzplatz im Schulbus zu garantieren. Wir sind offenbar bereit, eine ganze Volkswirtschaft zu ruinieren, aber für ein paar Schulbusse reicht es nicht. Mein Sohn ist dabei kerngesund und hatte noch am Samstag zuvor im Schwimmverein „mal eben“ 1,5 km auf kurzer Bahn im Hallenbad zurückgelegt. Aber, wie alle unsere Kinder, braucht auch er die Luft zum Atmen.
Eine Maskenpflicht im Unterricht besteht derzeit nicht, jedoch äußern Landrat wie Bürgermeister wie „Schulgemeinde“ (wer ist das ? mich hat jedenfalls niemand gefragt) die dringende Bitte, dass unsere Kinder die Maske dennoch tragen mögen bzw. sollen.
Als Erziehungsberechtigter lehne ich diese Bitte ab und bitte höflich und dringend, das zu respektieren und mein Kind fortan auch nicht mehr mit solcher Bitte zu konfrontieren.
Begründung:
Ein Blick auf die offizielle Webseite des Statistischen Bundesamtes der Bundesrepublik Deutschland reicht m. E. aus, um festzustellen, dass in Deutschland 2020 eine Pandemie NICHT existiert und auch nicht existiert hat.
Es dürfte niemandem verborgen geblieben sein, dass wir im Frühjahr quasi jeden Toten, jeder Einzelfall ist tragisch, dass wir jeden Verstorbenen mit Corona-Infektion als Todesfall DURCH Corona gemeldet bekommen haben. Das ist selbstverständlich falsch und passiert heute nach wie vor, allerdings fehlen heute die Sterbefälle annähernd gänzlich. Die „Corona-Kliniken“ sind leer, weil die Symptome ausbleiben, und das höchstwahrscheinlich nicht, weil wir alle mit einem beliebigen Lappen im Gesicht herumlaufen. So jedenfalls nenne ich eine gemäß Vorschrift beliebige Vorrichtung, welche Mund und Nase abzudecken hat.
Offenbar vollständig in Panik verfallen, begeben wir uns kollektiv in die Verirrung von Infektion = Fall = Krankheit. Dabei wird „Infektion“ mit einem höchst umstrittenen Testverfahren indiziert und eine in jedem Testverfahren vorhandene Spezifität vollständig ausgeblendet. Selbstverständlich stellt man mehr „Infizierte“ fest, wenn man mehr testet, selbst wenn niemand infiziert wäre. Infektion bedeutet dabei nichtmals, dass eine Person ansteckend sein kann, geschweige denn erkrankt. Das dürfte soweit unstreitig sein.
Beliebigkeit ist nicht akzeptabel.
Bereits mit Schreiben vom 21.09.2020 hatte ich Herrn Name03 gebeten, ein entsprechendes Bedrängen der Kinder „auf Maske-Tragen im Unterricht“ durch Herrn Name04 zu thematisieren.
Weitere Bedrängung meines Kindes hat offensichtlich gestern, am 30.09.2020 durch Frau Name05 stattgefunden. Zitat: „Du bist der Einzige, der hier ohne Maske sitzt, aber das darf ich Dir ja nicht vorwerfen“. Bedenke man bitte, dass hier erwachsene Lehrer mit minderjährigen Schutzbefohlenen vor der ganzen Klasse sprechen, dann kratzt ein solcher Satz m. E. am Rande der Nötigung und kann in sich bereits eine Kindeswohlgefährdung darstellen.
Am Vortag, am 29.09.2020 und wieder im Unterricht bei Frau Name05, durfte mein Sohn, weil er keine Maske trug, mitsamt Tisch und Stuhl im Klassenraum ganz nach hinten umziehen, offensichtlich um für die Mitschüler keine lebensbedrohliche Gefahr mehr darstellen zu können. Die Landesregierung sieht das jedenfalls nicht so. Bei mir kommt solche Anordnung als Diskriminierung eines Kindes an.
Am gleichen Tag hatten, z. B. im Englischunterricht, mehrere Schüler keine Maske auf. Bei Frau Name05 traute sich jedoch außer meinem Sohn offenbar niemand mehr, das ist bedauerlich wie bezeichnend. Heute, am 01.10.2020 hatte dann selbst mein Kind im entsprechenden Unterricht die Maske auf, im Ergebnis war Bedrängung erfolgreich.
Ich habe Verständnis, das viele Menschen Angst haben, so darf das m. E. aber nicht enden. Ich wäre Ihnen insofern auch dankbar, wenn Sie die Kinder (und auch die Eltern) über die tatsächliche Rechts-/Regellage gezielt aufklären würden. Die aktuelle Startseite des PPR-Internetauftritts scheint mir dazu wenig geeignet. Auch dort wird mein Kind zu etwas aufgefordert, was wir nicht möchten und nicht müssen. So wird mit dem Eintrag vom 25.09.2020 aus einer Empfehlung eine Aufforderung, so wie per vorherigem Eintrag vom 05.09.2020 der Wegfall der Maskenpflicht im Unterricht in eine „Maskenpause während des Unterrichts“ verkehrt wurde.
Ich bitte um Verständnis, dass ich die mögliche Sorge von Landrat oder Gesundheitsamt um den Schul- und Behördenbetrieb mit der Gesundheit und schlimmstenfalls mit dem Leben meines Kindes nicht bereit bin zu bezahlen.
Rein vorsorglich widerspreche ich einem PCR-Test an meinem Kind im Rahmen des Schulbetriebes ohne meine vorherige Einwilligung.
Die Schwächsten, und das sind i.d.R. die Kleinsten und die Ältesten, bezahlen immer den härtesten Preis. Mich selbst hat eine völlig aufgelöste junge Frau angesprochen, ihr Vater lag im Sterben, sie durfte nicht zu ihm. Mitgefühl wie Nächstenliebe bleiben völlig auf der Strecke, wir sollten uns gelegentlich auf die Schöpfung besinnen.
Schließlich bitte ich die Elternvertreter ein gemeinsames und abgestimmtes Vorgehen zu überlegen. Ich möchte mich nicht irgendwann fragen lassen müssen, warum ich für mein Kind nicht dagewesen bin. Ich meine das alles völlig ernst, ich mache mir große Sorgen.
Wohl jeder von uns hat in den vergangenen Monaten einen Fahrer eines PKW gesehen, welcher alleine im Fahrzeug, eine Maske trägt. Und dann weiß man, was Angst und Panik mit den Menschen anrichten können.
Ich selbst sehe jeden Morgen zwei Geschwisterkinder, die ansonsten mutterseelenalleine „die Straße herunterlaufen“, mit Maske. Mir kommen dann die Tränen.
Es soll schon vorgekommen sein, dass man kleinen Kindern erzählt hat, sie hätten Käfer an den Fingern, die Oma und Opa umbringen. Das ist etwas ganz Anderes als Karies & Baktus. Lasst uns damit aufhören.
Herzliche Grüße,