Orwells‘ Animal Farm, wann kommt die Armbinde ? Schulgemeinschaft überstimmt ärztliche Verordnung. Kinder ohne Maske sind egoistische Gefahr für andere.
Was da in der Westfalenpost als „interessanter Artikel“ daherkommt, und mir selbst von dem entsprechenden Schulleiter als „eindrucksvolles“ Interview angekündigt wurde, beschreibt eine Katastrophe.
Genauso unbemerkt, wie wir in den Klima-Irrsinn hineingeschlittert sind, zwingen wir jetzt unsere Kinder unter die Maske. Nein, wir machen das nicht. Wir bringen die Kinder dazu das selbst zu erledigen, um in Folge die selbstdenkenden und somit abtrünnigen Erwachsenen mit der Macht des Mainstreams bezwingen zu können.
So wie man sich in der Endzeitstimmung der verfehlten Energiewende die „Fridays for Future“ Kinder als Klimakrieger für die Klimapolitik holen musste (kein einziger Kinderschulstreik, der nicht von Erwachsenen organisiert wurde), so bedarf es jetzt der Maskenkrieger an der Schule, um die falsche Corona-Panik, man könnte auch sagen, die Corona-Politik, am Leben zu halten.
Man kann es in beiden Fällen nur als skrupellos bezeichnen, wenn Erwachsene unsere und ihre Kinder vorschicken, für Ziele, die mit Rechtsstaatlichkeit nicht zu erreichen sind.
Bei aller Kritik und nachfolgend erklärter Erschütterung, was ich auch auf die Schule zu beziehen habe, möchte ich vorausschicken, dass ich selbst bereits zum zweiten Mal eines meiner Kinder an genau dieser Schule angemeldet habe. Ich habe dafür gute Gründe und würde bzw. werde das wieder tun. An dieser Schule läuft weiß-Gott nicht alles schlecht und ich kenne und respektiere dort hervorragende Lehrer (genderfrei). Die Katstrophe, die ich bzgl. Corona-Überreaktion erkenne, würde an vergleichbaren Schulen in der Region noch weit desolater zu beschreiben sein. So jedenfalls mein Kenntnisstand.
Die WP schreibt, die Initiative für das Weitertragen der Maske nach der Aufhebung der Maskenpflicht sei von der Schülerschaft ausgegangen, die Lehrer hätten sich erkundigt. Sofern das nicht glatt gelogen ist, entspricht das jedenfalls nicht der ganzen Wahrheit. Vorausgegangen war ein wahres Trommelfeuer auf Eltern und Kinder durch alle und jeden, Landrat, Bürgermeister, Gesundheitsamt, Schulleitungen und Lehrer (Nachweise weiter unten). Die dabei als dringende Bitte definierte wie bestens getarnte Forderung lautet:
Setzt den Kindern Masken auf, setzt euch Masken auf !
Wir sind in allergrößter Gefahr und jeder muss bedingungslos gehorchen.
Ein insofern weiterer Etappensieg gegen Vernunft und Verstand wird jetzt stolz der Öffentlichkeit präsentiert.
Der nach Meinung des PPR Schulleiters „eindrucksvolle“ Artikel beginnt dazu so:
„Sehr schnell nachdem die Maskenpflicht im Unterricht abgeschafft war, wurde sie am Peter-Paul-Rubens-Gymnasium (PPR) wieder eingeführt – weil die Schüler das so wollten.“
Das würde bedeuten, dass sich das Ministerium für Schule und Bildung NRW am PPR-Gymnasium nicht durchsetzen kann und die Landesregierung von den Schulkindern korrigiert wird ?
Oder bedeutet dass, dass die Landesregierung, infolge die Kommunalpolitik und sodann die Schulleitung die Verantwortung schlicht nach unten abgeschoben haben – eine Verantwortung, welche bei Kindern besser aufgehoben scheint, als bei Erwachsenen ?
Das hatten wir doch schonmal: Schulpflicht, Greta und die von Erwachsenen organisierten Kinderschulstreiks. Auch hier wurde die Aussetzung von Recht (und Verstand) von allem was Rang und Namen hatte, begeistert gefeiert. Es scheint geradezu eine gesellschaftliche Errungenschaft, wenn ein Kind vor den Vereinten Nationen spricht. Dass hier eigentlich ein Jugendamt und ggfls. ein Familiengericht gefordert wäre und war – geschenkt.
In Sachen Corona hieß es noch Anfang dieses Jahres, dass Kinder in der Corona-Statistik keine Rolle spielen würden, und das Atemschutzmasken völlig sinnlos wären. Heute hat sich das offenbar ins Gegenteil verkehrt, unsere Kinder scheinen eine Gefahr für alle und die Maske ist ultimativ, egal was für eine.
Tatsächlich ist das allerdings genauso wenig überraschend, wie der Themenwandel bei „Fridays for Future“, wo man sich heute weniger ums Klima als um eine neue politische Weltordnung zu bemühen scheint.
Auch das lässt man besser von Kindern erledigen ?
Orwells‘ Animal Farm (Farm der Tiere) gehört wieder auf den Lehrplan.
Der Artikel geht dann so weiter:
Mich irritiert nicht, dass sich Schüler einmischen. Mich irritiert aber sehr wohl, wenn eine „Masken-Beurteilung“ durch Schülervertreter höherrangig zu sein scheint, als Verordnungen der Landesregierung.
Sodann erklärt uns der Schülersprecher, von der Zeitung völlig unkommentiert, was in der Gesellschaft höchst umstritten ist: Die Maske schütze das Leben anderer Menschen und verhindere, dass sich das Virus ungebremst ausbreiten könne. Als Meinungsäußerung geht das durch, im nächsten Satz wird klar, wohin die Reise geht:
Wer etwas dagegen hat, ist einfach egoistisch.
Ganz gleich ob Zufall oder polemischer Sachverstand, dieser Satz hat es in sich. Die Hinterfragung der vorherigen Behauptung wird quasi abgeriegelt. Wer wollte etwas dagegen haben, das Leben anderer zu schützen und/oder eine ungebremste Virusausbreitung zu verhindern. Sowohl die Frage nach dem Schutz des eigenen Lebens, nach dem Schutz des eigenen Kindes als auch die Hinterfragung der Behauptung ansich, sind damit moralisch bedenklich gestellt.
Was hier beschrieben wird erschüttert:
Eine Schülerin berichtet, dass selbst Schüler, die die Maske nicht tragen müssten, das doch tun würden, weil sie das für besser und sicherer halten würden, als vielleicht andere krank zu machen.
Dass ein Kind, z. B. mit einer Asthmaerkrankung, die eigene Gesundheitsgefährdung gegenüber einer abstrakten Gefährdung anderer abwägt, scheint höchst unwahrscheinlich. Wer wären denn überhaupt „die anderen“, wenn alle Maske tragen ? Deutlich plausibler scheinen hier sozialer Druck, die Angst vor Ausgrenzung und Diskriminierung, ausschlaggebend für solche Äußerung.
Im Ergebnis überstimmen Schüler eine ärztliche Verordnung eines Mitschülers ?
Wer bitte übernimmt dafür die Verantwortung ?
Wer fühlt sich verantwortlich, wenn ein Schüler, z. B. besagtes Kind mit einer relevanten Erkrankung, sich unter dem sozialen Druck, der hier offenkundlich aufgebaut wird, nichtmals mehr trauen sollte, das Fläschchen mit dem u. U. lebensrettenden Asthmaspray unter die Maske zu schieben und in Folge schweren Schaden erleidet oder sogar ums Leben kommt ?
Ganz gleich, ob die Schulleitung gegen solchen sozialen Druck interveniert, solchen hinnimmt, oder sogar beflügelt, ist die Schulleitung verantwortlich ?
Sind die Elternvertreter verantwortlich, weil sie nicht widersprechen und geschehen lassen ?
Die Landesregierung ist jedenfalls nicht verantwortlich, das Ministerium für Schule und Bildung NRW hat dazu erst am Freitag, so veröffentlicht:
klicken für Quelle: MSB-NRW, 08.10.2020
Im Klartext bedeutet dieser m. E. erstaunlich verkomplizierte Satz, dass Schüler bis Klasse 4 keiner Maskenpflicht im Unterrichtsraum unterliegen, und Schüler ab Klasse 5 nur dann, wenn diese sich nicht auf Ihrem Sitzplatz befinden.
Eine abweichende Regelung zu „verordnen“ oder darauf zu drängen, ist nicht zulässig, und das bezieht sich selbstverständlich nicht nur auf Lehrer und Schulleitung, sondern auch auf die Mitschüler eines jeden Schülers.
Armbinde für Maskenbefreiung.
Der soziale Umgang im Schulbetrieb obliegt im Verantwortungsbereich der Schule, einzig das scheint plausibel. Und wenn man sich dann besagten Artikel aus der WP nochmals vornimmt, dann dürfte es bereits jetzt oder sehr bald geboten sein, diejenigen Schüler, die aufgrund ärztlicher Anweisung keine Maske tragen dürfen, weithin sichtbar zu kennzeichnen, z. B. mit einer leuchtenden Armbinde, damit sie als Minderheit unter der Schülerschaft nicht als rücksichtslos und egoistisch diskriminiert werden. Und das ist genau nicht die von den Schülern beschriebene Solidarität, das wird für die, die nicht mitmachen, die Hölle auf Erden.
Wohin das führt, hat mein Großvater erlebt. Meine Kinder sollen das nicht erleben.
Wofür Kinder in Deutschland sonst noch so eingesetzt werden, kann man hier erfahren:
Und das alles passiert, obwohl am vergangenen Montag in der ARD Extra Sendung „Die Corona-Lage“, zwar erst in der zweiten Hälfte, aber doch zur besten Sendezeit, endlich einmal harte Fakten zu bestaunen waren:
Hier folgt der Original-Artikel der Westfalenpost,
sodann Briefe von Bürgermeister und Landrat, sowie Screenshots der Internetseite der Schule,
alles mit dringenden Bitten, so verpackt man heute Aufforderungen, welche man nicht fordern darf:
Hier jetzt die „dringenden Bitten von Bürgermeister und Landrat:
sowie vom Gesundheitsamt Siegen:
Baustelle.
Die Aufrufe der Schulleitung PPR vom 05.09.2020 sowie vom 25.09.2020 nebst Kommentar finden sich hier: