AStA und Uni laufen Sturm gegen Lesung Dr. Sarrazin und Dr. Jongen in Seminarreihe zur Meinungsfreiheit. Lichtblick Siegener Zeitung ! AStA-Abgrund zum Uni-Jahresempfang.
Das ICON-Bild (obere Hälfte) zeigt rechts nicht Dr. Jongen sondern Prof. Dr. Erich Weede, Politikwissenschaftler Uni Bonn
Philosophie-Professor Dr. Dieter Schönecker lädt an die Universität Siegen zu einer Seminarreihe
„Denken und denken lassen, zur Philosophie und Praxis der Meinungsfreiheit“
u. A. als Referenten in das Arthur-Woll-Haus auf dem Uni-Campus ein:
20.12.2018, 14-18 Uhr
Dr. Marc Jongen (MdB-AfD): Vom Free Speech zum Hate Speech – auch eine Dialektik der Aufklärung
10.01.2019, 14-18 Uhr
Dr. Thilo Sarrazin (SPD): Der neue Tugendterror. Über die Grenzen der Meinungsfreiheit in Deutschland
Der AStA (Studentenvertretung) in Siegen in Persona von den leider üblichen Antifa-Vertretern, üblicherweise in den eher weniger anstrengenden und weniger zeitraubenden Studiengängen anzutreffen, läuft Sturm und die Universität, vergleichsweise anonym, läuft mit.
Nicht gerechnet hat man dabei wohl mit einem Professor mit Rückgrat, mit weiteren mindestens 7 Professoren die tatsächlich einen offenen Brief an den Rektor der Universität verfassen – und ich gebe zu, auch ich selbst habe nicht mit einer bzw. mit der Siegener Zeitung gerechnet, die sich der ganzen Sache auch noch sachlich annimmt, was eben heute und leider auch für genau diese Zeitung nicht mehr selbstverständlich ist.
So hatte noch im Januar d. J. die gleiche Zeitung ein systemkonformes Loblied auf MdB Volker Kauder gesungen, der anlässlich des IHK-Jahresempfangs eine schauderhaft schlechte Vorstellung ablieferte, Eigenzitat: “Und tatsächlich habe ich mir schon lange nicht mehr eine derartig inhaltlose und leider auch unqualifizierte Rede mit ständiger Phrasen-Wiederholung bis zum Ende angehört.”
Gleich zwei jetzt aber sehr erfreuliche und insofern gerade zu Mut-machende Artikel zu “Uni Siegen und Dr. Sarrazin und Co.” vom 05.12.2018 finden sich mit den wesentlichen Inhalten am Ende dieses Beitrags.
Zunächst schauen wir uns aber ein Beispiel an, was an der Universität Siegen sonst so in Sachen Meinungsfreiheit passiert, soll i. d. F. heißen, was sonst “so ertragen” wird. Jedenfalls wenn das aus der aggressiven linken Ecke kommt:
Jahresempfang der Universität Siegen am 11.04.2018
Dazu erging eine Pressemitteilung der Uni Siegen unter dem Titel:
Respekt und Anerkennung
Beim Jahresempfang der Universität Siegen wird Nobelpreisträger Prof. Dr. Joachim Frank die Ehrendoktorwürde verliehen – Festvortrag von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet.
Die PR schließt mit dem Abschnitt:
Kurzer Protest und stummer Abgang
Bevor der Ministerpräsident eingetroffen war, hatte kurzzeitig eine Gruppe Studierender die Bühne erobert. Die Vorsitzende des AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss), Vera Fengler, ergriff spontan das Wort, sprach sich gegen Armin Laschet als Festredner aus („Davon hat kein Studierender dieser Uni etwas.“) und wollte bei der Podiumsdiskussion mit ihm, zu der sie eingeladen war, nicht nur als „Beiwerk“ auftreten. Ohne auf das Gesprächsangebot von Armin Himmelrath einzugehen, verließ sie mit der Gruppe den Saal.
Rektor Burckhart betonte, dass die Studierenden selbstverständlich Rederecht haben. Er respektiere den Auftritt als Meinungsäußerung, distanziere sich aber kritisch von den Aussagen über den Ministerpräsidenten.
https://www.uni-siegen.de/start/news/oeffentlichkeit/814044.html
Soweit die m. E. peinlich verfälschende Darstellung auf der Webseite der Uni Siegen.
Ich war dabei und in Wahrheit war da gar nichts spontan und absolut nichts respektabel. Eine Horde ausgesprochen ungepflegt anmutender provokanter “Studierende”, denen man beim besten Willen weder das “Studieren” noch irgend eine “Kinderstube” ansehen konnte, schlenderten die beiden Mittelgänge des Auditoriums herunter und “latschten” ohne Einladung aber eben genau geplant auf die Bühne.
Es folgte ein unangenehmer und sehr aufgeregter Auftritt von jener Vera Fengler, die an der Uni Siegen lt. Internetpräsenz “Bildung und soziale Arbeit” studiert. Der Inhalt, bestehend aus hohlen Phrasen gespickt mit Beschimpfungen und handfesten Beleidigungen war absolut ungeeignet, transportiert zu werden. Das “Benehmen” lässt sich pauschal als mindestens “unverschämt gegen jedermann” bezeichnen.
Ich meine dann folgte noch ein ungenannter “Herr Student” im ähnlichen Jargon und genau der war es nach meiner Erinnerung auch, der den genannten Moderator und Journalisten Armin Himmelrath quasi zur Weißglut brachte und diesen zu mehr als nur lautstarker Reaktion nötigte.
Als sich der suspekte Personenkreis nach anfänglicher Weigerung die Bühne zu verlassen, dann endlich verzog, schimpfte sogar und für mich überraschend Herr Uni-Rektor Burckhart dem hoffentlich nicht repräsentativen Querschnitt durch unsere Studentenwelt massiv hinterher. Leider habe ich von alledem kein Foto angefertigt und die Uni wird keines herausgeben.
Alle ehrwürdigen Gäste aus Siegener Wirtschaft, Verwaltung und Öffentlichkeit, so wie sie da saßen (siehe Foto), bemühten sich furchtbar, diese bizarre Vorstellung völlig normal zu finden.
Und genau das war wahrscheinlich das Peinlichste an der ganzen Aufführung.
Als die Horde die Bühne verlassen hatte und auch das Auditorium verließ, erst dann setzte ein quasi befreiender Applaus zum Abgang der “Studierenden” ein.
Ich habe mich geschämt dafür, was die Universität zu bieten hatte – für den Chemie-Nobelpreisträger Prof. Dr. Joachim Frank (78) und seine Frau Carol, die beide zur Verleihung seiner Ehrendoktorwürde aus New York angereist waren – um sich dann etwas von Zitat “Lobhudelei alter weißer deutscher Eliten” anzuhören (siehe unten, AStA-Schmachbeitrag als Text).
Sonst tat mir allerdings niemand leid – alle anderen Teilnehmer sehen sich solche Schauspiele ja offenbar regelmäßig ohne Gegenwehr, man könnte auch sagen ohne Selbstbehauptung an – für Mitleid bleibt dann kein Spielraum. Und so bin ich mir tatsächlich nicht sicher, ob außer mir selbst noch irgendjemand während des sich elendig hinziehenden Szenarios (kurzzeitig war das ganz sicher auch nicht) irgendwelche hörbaren Missbilligungen artikuliert hätte.
Foto: Uni Siegen, von links: Prof. Dr. Holger Burckhart, Prof. Dr. Joachim Frank & Carol Frank
Der Siegerlandkurier jedenfalls spricht mit Recht von einem “fragwürdigen Auftritt”:
https://www.siegerlandkurier.de/siegen/nobelpreistraeger-prof-joachim-frank-blickte-seine-kindheit-zurueck-9773291.html
Die Westfalenpost spricht mit Recht von Verwirrung und Fremdschämen:
https://www.wp.de/staedte/siegerland/universitaet-siegen/kritik-und-protest-an-der-uni-siegen-id214042983.html
Der Inhalt des ” AStAa-Schmachbeitrags” sollte so lauten, wichtige Stellen -rot- markiert:
https://www.asta.uni-siegen.de/index.php/2018/04/11/rede-des-asta-zum-jahresempfang-des-rektorats/
Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Vera Fengler, und heute bin ich die Stimme, die stellvertretend für die Studierenden unserer Universität spricht. Bei Anlässen wie diesen ist es der verfassten Studierendenschaft normalerweise gestattet, zumindest über eine begrenzte Zeit, zu Sprechen und ihren Anliegen gebührenden Raum zu verschaffen. An dieser Stelle könnte ich nun für die gnädige Einladung zur Podiumsdiskussion danken. Dass wird nicht passieren !
Das Motto unserer Universität ist: Zukunft menschlich gestalten. Dass gerade Armin Laschet eingeladen wird, demonstriert, dass Menschlichkeit weder in der Gegenwart noch in der Zukunft eine Rolle spielt. Stattdessen zwingt man uns in ein Setting, in dem man die Studierendenschaft sofort berichtigen, zurückweisen oder als schlecht informiert hinstellen und damit mundtot machen kann. Das ist keine Mitbestimmung, nicht einmal Mitwirkung, sondern reine Scheinpartizipation. Genau das ist dieser Jahresempfang und wir sollen hier als schmückendes Beiwerk auch ein paar kritische Worte auf dem Podium sagen dürfen ? Das reicht uns nicht. Wir wollen mehr für uns Studierende, mehr für unsere Uni und Gesellschaft, mehr als nur eine schöne neue Fassade die mit Mitbestimmung oder Bildungsgerechtigkeit offensichtlich nichts zu tun hat. Die Bildungs- und Sozialpolitik der vergangenen Jahrzehnte hat auf die sich verändernden gesellschaftlichen Verhältnisse nicht reagiert. Die Gesellschaft wird in einem Bildungssystem erzogen welches an der Realität schon lange vorbei geht und wir sollen an dem leidigen Reformationspingpong von SPD und CDU teilnehmen ?
Aus diesem Grund und aus vielen anderen werden wir diese Scharade hier und heute nicht mitspielen. Diese Veranstaltung – geplant für die High-Society der Region – repräsentiert weder die Uni noch ihre Studierendenschaft. Nein, sie repräsentiert nur diese Gesellschaft in all ihren Widerlichkeiten: Den systematischen Ausschluss der breiten Masse, der Arbeitenden und der Studierenden, (gleichzeitig) die Lobhudelei alter weißer deutscher Eliten, die sich alle glücklich auf die Schultern klopfen, was sie doch wieder Tolles gemacht haben, für sich, ihr eigenes Ansehen und ihren eigenen Wohlstand. Aber sie sagen natürlich, all dies sei für die Uni, die Region; manche – in ihrem Wahn komplett verblendet – behaupten sogar für die Menschen insgesamt. Dieser Empfang mit seinem Ehrengast Armin Laschet steht für die Abschaffung vom Sozialticket, für ertrinkende Flüchtlinge im Mittelmeer, für deutsche Panzer, die in Afrin einen Völkermord begehen.
Diese Landesregierung hat kein Interesse an Menschlichkeit. Ihr geht es um Rüstungsforschung, um demokratischen Abbau und Bildungsungerechtigkeit. Das ist nicht die Uni die wir uns wünschen, das ist nicht die Gesellschaft in der wir leben wollen ! Das ist nicht unsere Zukunft !
Und diese Veranstaltung ist ein reines Spektakel all der Dinge die wir ablehnen. Kein Nutzen für die Menschen wird hier entstehen. Keiner der 19.000 Studierenden wird etwas von dieser Veranstaltung haben.
Bleibt zu hoffen,
dass “Studierende”, die so einen Müll verfassen, nicht etwa unsere Zukunft darstellen. Insofern beruhigt es etwas, dass jedenfalls an der von der Westfalenpost zitierten “Besprechung” eine Woche nach dem Jahresempfang etwa 50 (von 19.000) “Studierende” teilgenommen haben. Und ich möchte fast wetten, dass keiner aus dem Studiengang Maschinenbau dabei war.
Zum Thema Freiheit der Wissenschaft an genau diesem Beispiel Universität Siegen
und genau heute lesen Sie bitte auch bei Dr. Dr. David Berger !
Und hier die erfreuliche Siegener Zeitung vom 05.12.2018