2019-05-28 Windradwahn in Freudenberg

Noch mehr und noch höhere Windräder, jetzt 250m ! Behörden funktionieren, Profiteure fahren auf – und erleiden das Armageddon durch fabelhaft sachkundige Bürger.

An diesem Dienstag bin ich mit dem ersten Flieger aus Berlin zurück, um im Freudenberger Rathaus an einem öffentlichen Erörterungstermin des Kreises Siegen zum Thema:

3 geplante Windkraftanlagen, Konzentrationszone „Kuhlenberg“, Stadt Freudenberg,

teilzunehmen. Das war für mich Ersterfahrung, das frühe Aufstehen in der Hauptstadt hat sich gelohnt. Da ich von einem geladenen „Einwender“ eingeladen war, war ich im Handumdrehen ebenfalls ein solcher. In der entsprechenden Runde habe ich mich expressis verbis so vorgestellt:

Mein Name ist Henning Zoz, ich bin sogenannter Nanotechnologe, Professor, Clean-/Greentech-Unternehmer „oben vom Löffelberg“, Träger des Hydrogen & Energy, also des Wasserstoff und Energiepreises 2019 und quasi von Anbeginn ein böser „Klimaskeptiker“ sowie neuerdings „Feinstaubleugner“. Diese Titulierungen verweisen bereits auf Absurdität und was ich Ihnen heute hier zu sagen habe, sofern ich die Gelegenheit bekomme, wird Ihnen absolut nicht gefallen. Zitat Ende. Die Gelegenheit sollte ich nicht bekommen, auch daher schreibe ich das hier nieder:

Ökologie eines Windrades als Thema unzulässig, Nachfrage an EnBW ebenfalls.

Gleich zu Beginn stellte ich einen Antrag zur Geschäftsordnung und bat darum, neben dem als leider letzten Punkt gelisteten Einwandthema „Ökonomie“ auch das Thema „Ökologie“ aufzunehmen. Ich wurde sodann belehrt, dass ein solcher Einwand res. solches Einwandthema fristgerecht nicht eingereicht wurde, mein Antrag wurde mithin abgelehnt.

Nach sehr schleppender Begrüßung über 45 min stellte die Antragstellerin EnBW, welche die fraglichen Windräder aufstellen und im EEG abzurechnen begehrt, das „Projekt“ erstaunlich knapp bemessen vor. Die zweite von in Summe weniger als 10 Folien notierte den surrealen Anspruch:

?? „konventionelle Leistung durch Erneuerbare Energie ersetzen“ ??

Bei Ende dieser Vorstellung bat ich den Versammlungsleiter, der sogleich zum nächsten TOP weiterleiten wollte, um Zulassung einer Nachfrage an EnBW. Mein Beweggrund war selbstverständlich der, dass ich in dieser Art Formulierung die völlig irreführende Suggestion erkannte, sogenannte erneuerbarer Energien könnten heute per se etwas zum tatsächlichen Strombedarf beitragen. Ich wurde allerdings abermals belehrt, diesmal, dass ich nur zugeladener Einwender sei. Eine bzw. meine Frage wurde nicht zugelassen.

Es schien mir geradezu, als habe man Angst vor Sachverstand, welchen ich dann mit meiner Vorstellung jedenfalls erfolgreich reklamiert haben könnte. Tatsächlich wurde anderen Einwendern anders begegnet.

Sodann habe ich zu meiner großen Überraschung mehrere sachkundige Bürger erlebt, die in einer jeweils beeindruckenden Professionalität, begründete Bedenken zum Thema Umwelt- und insbesondere Artenschutz, vorgetragen haben. Das jeweils mit einer bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten Vorbereitung, so dass ich für meinen Teil sagen kann – die Bedenken wurden als berechtigt nachgewiesen.

Gutachten des Betreibers in der Luft zerrissen.

Dabei wurde insbesondere ein Gutachten, welches der potentielle WEA-Betreiber, EnBW vorgelegt hatte, quasi in der Luft zerrissen, nachgewiesene schutzbedürftige Vogelarten wurden von den Gutachtern gefühlt systematisch übersehen und die Versäumnisse konnten dann heute nicht im Ansatz erklärt werden. Das war m. E. kein guter Tag für EnBW und die Gutachter. Tatsächlich war das ganze sogar amüsant.

Amateure und Profis haben tatsächlich die Rollen getauscht !

Beide Vortragenden der überzeugend sachkundigen Bürger/Umweltschützer (für mich erkennbar nicht verstrahlte Klimaschützer), habe ich um Kontaktaufnahme gebeten, da ich glaube, dass deren beeindruckende Expertise auch anderswo gebraucht wird. Von einem fuhr ich dabei mir ein selten schönes Kompliment ein, als er mir sagte, dass er sehr erleichtert gewesen wäre, als er heute früh bemerkte, dass auch ich „den WEAs“ kritisch bis ablehnend gegenüberstünde.

Da ich nicht durfte, schreibe ich hier nun auf, was ich heute gerne gesagt hätte:

Mein Einwand gegen die Errichtung der 3 geplanten WEAs in Freudenberg, wie auch gegen weitere WEAs an jeder anderen Stelle in der Bundesrepublik ist ein struktureller. Sie bringen nämlich nichts, absolut nichts positives, weder ökologisch noch ökonomisch – sondern sorgen ausschließlich dafür, dass der Strompreis weiter steigt.

Und warum ist das so ?

Deutschland ist ein Kleinflächenland, und wenn es in Siegen windig ist, ist es auch in Freudenberg windig. Ist es in Freudenberg windstill, ist das in aller Regel auch in Siegen der Fall. Dabei ist es heute bereits so, dass dann, wenn Windenergieanlagen auch nur annähernd im Soll-Leistungsbereich arbeiten, dass wir diese dann EEG-kostenpflichtig herunterregeln und/oder zu viel produzierten Strom zu einem negativen Preis ins Ausland verschachern müssen. Jede weitere WEA sorgt daher nur dafür, dass die Regelungskosten noch weiter steigen, und sonst nichts. Das ist volkswirtschaftlich verwerflich. Sie nötigen den Stromkunden, erst die monströsen Flattertürme zu bezahlen, um dann mehr für den Strom zahlen zu müssen. Logischerweise folgt dem auch ein ökologisches Fiasko.

Dazu muss man realisieren, dass Stand heute in Deutschland, der frei verfügbare Beitrag der gesamten Windenergie zur Stromversorgung gleich Null ist, und das wird es auch in 30 Jahren sein, da können Sie Türme errichten, soviel sie wollen.

Die protzig angeführte „installierte Leistung“ sagt eben gar nichts über die regelmäßig abrufbare Leistung aus, und nur die trägt zur Sicherung der Grundversorgung bei. Das kann erst dann anders werden, wenn Energie nicht zwingend energetisch effizient aber unbedingt wirtschaftlich, über einen vergleichsweise langen Zeitraum, massenhaft gespeichert werden kann. Solche Speicher sind nicht in Sicht, nicht in den nächsten 20 Jahren – und dabei weiß ich ganz genau wovon ich rede. Mindestens bis dahin bitte kein einziges weiteres Windrad !

Die Grundlast, und damit die Stromversorgung, wird in Deutschland von Braunkohle- und Kernkraftwerken getragen. Alles andere ist Schönrederei. Und von beidem wollen wir uns verabschieden. Das ist nicht etwa fahrlässig, sondern das ist Irrsinn.

Auf Klimawahn und Treibhausglauben kommt es nichtmals an.

Und dabei muss man nichtmals den Unfug um den angeblich menschgemachten Klimawandel bemühen. Niemand von uns und auch nicht wir alle zusammen, werden den völlig natürlichen und schon immer dagewesenen Klimawandel aufhalten. Selbst wenn man glauben würde, dass es einen Treibhauseffekt gäbe, was wissenschaftlich ausgesprochen unwahrscheinlich anmutet, selbst wenn man glaubte, dass CO2 als quasi Spurengas ein Problem für die Menschheit darstellte, wobei jeder Mensch erheblich aus dem Lebensbaustein Kohlenwasserstoff besteht, selbst dann würden die weiteren Windräder in Freudenberg zu absolut nichts nützlich sein !

Und für NICHTS wollen Sie die Umwelt verschandeln, Flora und Fauna lokal schwer beschädigen und die Taschen der Bürger weiter plündern !?!!

Ich appelliere daher an die Vertreter von CDU und SPD und auch von der FDP, für die ich in Freudenberg vor wenigen Jahren noch selbst kandidiert habe: stehen Sie endlich auf und beenden Sie diesen Wahnsinn.

Erst vor zwei Tagen haben Sie doch alle die Quittung bekommen.

Wer Treibhaus und Klimawahn, und das haben Sie alle in gegenseitiger Überbietung mitbefeuert, kolportiert und den Hokuspokus in den pseudofaktischen Überzeugungsbereich erhebt, muss sich nicht wundern, wenn die insofern fahrlässig hinters Licht geführten Menschen dann irgendwann doch lieber das Original wählen. Offenbar hatten „diese Grünen“ ja immer Recht, und die eher seriösen Parteien dann offenbar jahrelang betrogen.

Ich jedenfalls möchte nicht von kleinen Gretas regiert werden.

Dr. Henning Zoz, 28.05.2019

Anmerkung: es waren gar keine Politiker anwesend. Das wusste ich aber vor und zu Beginn der Veranstaltung noch nicht.

 

Veröffentlicht in Heute selbst erlebt.