SPD-Kirchenmann bringt „verzozen“ als neues Verb in Umlauf, Siegener Zeitung verbreitet. Danke für so viel Aufmerksamkeit. Hoffentlich findet sich das bald im Duden wieder.
Da hat ein eingefleischter SPD-Mann aus Kreuztal-Fellinghausen, und ich bin mir sicher, Dr. Matthias Schreiber kenne ich aus gemeinsamen Schulzeiten, zum Tag der Deutschen Einheit in Neunkirchen vorgetragen. Seiner Kernbotschaft, “Die Deutsche Einheit ist ein Glück”, kann man nur vollständig zustimmen. Wo wären wir heute, ohne die Menschen aus und in den „jungen Bundesländern“ !
Dass man dann in der DDR in Sachen „Gleichstellung der Frau“ 30 Jahre weiter als der Westen gewesen sei, weil Frauen damals fest ins Arbeitsleben integriert gewesen seien und es dort die Ganztagsbetreuung für Kinder längst gegeben habe, da hört es mit der Übereinstimmung aber auch schon ganz schnell wieder auf.
Herr Dr. Schreiber scheint mit seinen Parteikollegen vom Sozialismus zu träumen, in dem die Familie kaltgestellt ist, der allgegenwärtige Staat eine Kinderaufzucht beherrscht und eine graue weiche Masse von gleichgeschalteten Werktätigen dirigiert. Was das mit einem christlich geprägten Gesellschaftsbild zu tun haben soll, müsste der SPD-Kirchenvertreter erklären.
Und dann endlich: unser aller Feind ist konservativ und steht rechts.
…richtete Dr. Schreiber einen politischen Appell an seine Zuhörer: “Die Welt darf nicht verzozen, wie das in Siegen versucht worden ist.” Weitere Gefahren lauerten überall.
Verzozung der Welt ? Göttlich !
Was genau meint Dr. Schreiber mit „verzozen“ ? Eine Gefahr soll es sein, mehr ist lt. Siegener Zeitung nicht zu erfahren. Offenbar hat auch hier der Zoz-AfD-Bürgermeisterwahlkampf seine tiefen Spuren hinterlassen. Neben dem Gehaltsverzicht und dem „einzigen Kandidaten, der nicht vom Staat lebt“, dürften wohl diese 3 Thesenblöcke bei der „anderen Partei“, bestehend aus CDU, SPD, Grüne und Linke, für größte Empörung und Verunsicherung gesorgt haben:
• Ohne Kinder keine Zukunft, ohne Oma/Opa keine Gegenwart •
• Umweltschutz unbedingt, Klimaschutz nicht möglich •
• Deutschland und die Schöpfung bewahren •
Gleich der erste Part wird einem modernen Kirchenfürsten die Nackenhaare aufstellen und jedem überzeugten Kommunisten geradezu das Armageddon heraufbeschwören. Wo kämen wir hin, wenn Tradition und Kultur, wenn DIE FAMILIE als schlagkräftigste Einheit unserer Gesellschaft, wieder gestärkt und sozialistischen Träumern im Kirchengewand das Fürchten lehren würden.
Die Kurzbewertungen des studierten Theologen zum Thema Klima & Dürre dürften sich mit dem zweiten Part in Feenglanz auflösen, in Sachen „Meinungsfreiheit und verabredete Nörgeleien“ empfehle ich einen Blick ins eigene Land, wozu der SPD eine auch nur annähernd realistische Bewertung nicht gefallen dürfte.
Respekt gibt’s hingegen für „Zuwanderung nicht gelöst“. Damit die uns so verkauften, immerwährenden humanitären Flüchtlingskrisen beim Namen zu nennen, das dürfte allerdings dem weiteramtierenden Bürgermeister aufgrund dessen Moria/Brandstifter-Sehnsucht wiederum nicht imponieren.
Zum abenteuerlichen Ende, per dem Hr. Dr. Schreiber, der in Sachen Corona der Zeit etwas nachzuhinken scheint, sich dann als Technologieexperte mit klarer Botschaft an die Politik versucht, sollte man auch noch weiterlesen. In dem Land, in dem die Automobilindustrie als wohlstandbringender Garant von den Politideologen geradezu vom Hof gejagt wird, muss der Schlussbeitrag als verirrt und abstrus anmuten:
“Seite 100 Jahren arbeiten wir gezielt gegen die Natur dieser Erde.” Das müsse aufhören. Zum Verbrennungsmotor gebe es gute Alternativen, das sei lange bekannt, aber die “Industriekapitäne” müssten auch mitmachen wollen, um die Wende herbeizuführen.
Krass. Originalartikel mit Originaltext und LINK findet sich am Ende.
Ob die Redakteure der Siegener Zeitung den Szenenwechsel nach Dahlbruch zum Vortrag von Frau Freimuth auch durchgeführt hätten, wenn sie sich den Artikel aus der Westfalenpost vom 23.09.2011 vergegenwärtigt hätten ? Seinerzeit war Angela Freimuth sehr freundlicherweise Laudatorin. Nochmals DANKE dafür !
Wie sehr sich die Welt ändert bzw. ändern soll, das geht auch bei Wikipedia:
Die Corona-Lücke hätte Dr. Schreiber am Montag hier schließen können:
Und den guten alten Verbrennungsmotor wollen wir auch nicht ganz vergessen:
Hier noch der Pressetext mit LINK:
mir Neunkirchen. In Kreuztal geboren und am Tag der Deutschen Einheit der Festredner bei der Feierstunde der SPD Neunkirchen: Dr. Matthias Schreiber machte im vollbesetzten Otto-Reiffenrath-Haus seine Zuhörer neugierig und nachdenklich, als Beauftragter des NRW-Landtags für Kontakte und Kirchen und Religionsgemeinschaften kein Wunder. Mehr noch, Schreiber war ein Wegbegleiter von Johannes Rau.
Schreibers Kernbotschaft in Neunkirchen: “Die Deutsche Einheit ist ein Glück.” An anderer Stelle noch so ein bedeutender Satz mit Hintersinn: “Uns Deutschen ist auch mal was geglückt, endlich.” Womit er anspielte auf die große historische Chance vor 30 Jahren, die beiden Teile Deutschlands wieder zusammenzuführen.
Welch ein Glück, dass mit der Einheit auch die Mauer endgültig zur Geschichte geworden sei. Den Sieg der Freiheit dürfe auch die heutige junge Generation nicht aufs Spiel setzen. Trumps Mauerbau an der Grenze zu Mexiko sei ein warnendes Beispiel. Von der Sorte gebe es noch mehr, 70 Mauerprojekte weltweit sorgten für Ausgrenzung.
Kurz ging Dr. Schreiber auf die Zustände in der früheren DDR ein. Wer sich habe taufen lassen, sei nicht zum Studium zugelassen worden, “das war schon Widerstand gegen den Staat”. Auch wenn die Einheit schon 30 Jahre hinter sich habe, “wir dürfen nicht so tun, als ob alles gelöst und erledigt wäre”. Der plumpen Trennung in Ossis und Wessis dürfe niemand auf den Leim gehen.
Vielmehr müssten sich auch die Menschen im Westen anhören, was in der DDR fortschrittlicher gewesen: “Bei der Gleichstellung der Frau war man dort 30 Jahre weiter als der Westen.” Frauen seien damals fest ins Arbeitsleben integriert gewesen, die Ganztagsbetreuung für Kinder habe es dort längst gegeben.
Gebleiben sei die Sehnsucht nach Freiheit. Nach richtiger Freiheit und nicht allein der Auswahl unter 100 TV-Programmen. Zugleich richtete Dr. Schreiber einen politischen Appell an seine Zuhörer: “Die Welt darf nicht verzozen, wie das in Siegen versucht worden ist.” Weitere Gefahren lauerten überall. Im Osten Europas würden Richter geprüft und gelenkt, Journalisten könnten nicht frei arbeiten, Oppositionelle würden unterdrückt, siehe Nawallny, “der ist mehr tot als lebendig gewesen”. Gerade deshalb gelte es mehr denn je aufzupassen, dass dieses Land “uns nicht unter den Fingern zerrinnt”.
Die Herausforderungen seien enorm: dritter Sommer mit Dürre, Klima geschädigt, Zuwanderung nicht gelöst. Dr. Schreiber: “Was ist mit unseren alten Angehörigen im Heim? Dürfen wir die bald wegen Corona nicht mehr besuchen, während 10000 Menschen in ein Fußballstadion gelassen werden?” Gerade zu dem Punkt wünscht Dr. Schreiber, der Theologe, mehr Antworten der Kirchen und der Sozialverbände. Trotzdem gelte die Maxime: Es ist nicht alles schlechter geworden. Und genau aus dem Grund gebe es “keinen Anlass zu verabredeten Nörgeleien”.
Klar seine Botschaft an die Politik: “Seite 100 Jahren arbeiten wir gezielt gegen die Natur dieser Erde.” Das müsse aufhören. Zum Verbrennungsmotor gebe es gute Alternativen, das sei lange bekannt, aber die “Industriekapitäne” müssten auch mitmachen wollen, um die Wende herabeizuführen.