2018-08-29
Chemnitz ist überall, Sachsen ist überall
In einer Demokratie werden Opfer nicht zu Tätern denunziert ! Man kann DIE WELT nicht mehr verstehen. Bei Radio Siegen hörte es sich gestern so an…
Bei Radio Siegen hörte es sich gestern so an, als ob am Sonntag in Chemnitz niemand ermordet worden wäre – aber tausende “Rechte” (wo kommen die alle her ?) marschierten auf. Am Ende wird dort ein brutaler Mord mit einer Vielzahl von gezielten Messerstichen als “Streit mit dem Messer” (siehe 2018-08-21), wie vor genau einer Woche in Siegen gesehen ?
Unfassbarer der heutige Artikel in Die WELT online (herunterscrollen !). Um 07:16 Uhr postet der Chefredakteur unter der Rubrik “Rechtsradikale Gewalt” und unter dem Aufmacher “Sachsen ist überall” wie folgt:
In einigen (wenn auch wenigen) Teilen des Landes und in einigen Wahlkreisen prägen Rassisten und Rechtsradikale nicht nur das Straßenbild, sondern auch den Ton der Debatten. Die AfD liegt in Sachsen bei 25 Prozent. Tendenz steigend. Die bürgerliche Mitte kann sich nur selten wehren. In dieses Vakuum springt eine nicht minder gewalttätige und gewaltmonopolverachtende Antifa, die die Konflikte der Rechten nutzt, um die Statik der Gesellschaft ins Wanken zu bringen. Linke wie Rechte destabilisieren lustvoll. (Zitat Ende).
Mehr habe ich auch nicht gelesen – das reicht völlig. Und es ist dabei auch völlig in Ordnung, nicht weiterzulesen, da Medienmeldungen immer als “Aufmacher” funktionieren.
Hier wird nach meinem Verständnis die AfD und hier werden damit einhergehend Millionen Wähler der AfD zu Rassisten und Rechtsradikalen denunziert. Das steht zwar nicht explizit geschrieben, aber durch die Konstruktion des Textes wird genau dieser Eindruck erweckt. Das wird dann, und wieder m. E. noch dadurch verstärkt, dass “der AFD-Hinweis inmitten von Rassisten/Rechtsradikalen und der Antifa “eingebettet” wird.
Im Übrigen möchte ich einmal sehen, wo Rassisten und Rechtsradikale in Deutschland das Straßenbild prägen. Das Straßenbild prägen bedeutet, dass üblicherweise und täglich genau solche Personen überwiegend sichtbar wären. Und das bitte zeige mir jemand. In Siegen ist dieses Straßenbild jedenfalls anders geprägt. Meine Schwiegermutter traut sich ab der Dämmerung nicht mehr in die Stadt und eine Freundin meiner Frau ebenso nicht mehr von der Oberstadt (dort wohnt sie) in die Unterstadt.
Wirklich Schade, dass Medien so auf Probleme reagieren, die sie nicht ansprechen möchten – und damit auch nicht ansprechen.